Zurück ist vielleicht zu wenig


"Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hinzuschauen." (Astrid Lindgren)



Als ich vor Wochen meinen letzten Eintrag auf dem Blog gemacht habe, da war mir noch nicht ganz klar, wie sehr mir dieses "Innehalten" gefehlt hat.

Beruflich herrschte das Chaos und füllte mich innerlich so aus, dass ich gar nicht merkte oder wahr haben wollte, wie es sich auch in die winzigen Poren drückte und doch - gegen mein Einverständnis - auch dann an mir knabberte und nagte, wenn ich glaubte, die Tür davor verschlossen zu haben.

Ich weigerte mich, zu sehen, wie auch auf meinen Auszeiten durch die Natur, meinem Beisammensein mit meinen Liebsten, diese graue Wolke doch immer hoch über mir schwebte und einen - egal wie kleinen - Schatten warf.

Ich wollte meine Grenze zwischen den Welten - Beruf und Freizeit - und lehnte mich so dagegen auf, zu akzeptieren, dass es keine Grenzen gibt, dass sogar mein Körper aus seinem Flüsterton herauskam und mich anschrie, doch endlich Platz zu nehmen, mich hinzulegen, mich auszuruhen.

Und so schubste mich das Schicksal von hundert auf null.

Mit Mann und Hund ging es in den lang geplanten Urlaub in die südfranzösischen Berge. Mit jedem der Gepäckstücke, die im Kofferraum Platz fanden und mit jedem der Kilometer, die wir Abstand nahmen, löste sich etwas, befreite sich mein Kopf und spürte ich wieder mehr und mehr die Leichtigkeit in mir, von der ich dachte, dass sie mein eigen sei, dass ich ein Exklusivrecht auf Lebenszeit darauf gepachtet hätte.

Zwei Wochen verbrachte ich mit zwei meiner wichtigsten Wesen im Leben an einem Ort, der nichts anderes zuließ für mich, als immer wieder dazusitzen und vor mich hinzuschauen. 

Das Leben geriet wieder in eine Balance, ICH geriet wieder in Balance und hätte mit verbundenen Augen auf einem Seil tanzen können.

Mittlerweile sind die Zeit im Steinhaus in den Bergen und die Urlaubstage daheim vorbei und ich habe nach vier Wochen Auszeit wieder mein Büro betreten.

Die neuen Erkenntnisse über mich selbst und das Wissen, das die Arbeit sich verändern wird, haben mich diesen Schritt durch die Tür gerne machen lassen und ich freue mich, auf das, was vor mir ist.

Ich bin nicht zurück, denn dann hätte ich aus all dem wohl nichts gelernt. Aber seid euch bewusst:

ich bin wieder da!



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