Herbstzeit

"Der Herbst ist der Frühling des Winters!"
Henri de Toulouse-Lautrec


Als Kind schon habe ich gelernt, dass der September zu den Herbstmonaten zählt. Und Herbst, das ist der Vorbote vom Winter.

Da ist es aus mit barfuß laufen und kurzen Hosen. Meine Mama achtete wieder darauf, dass ich in den Schuhen Socken oder Kniestrümpfe trug. Und bevor es raus ging, hatte ich ir wenigstens eine Strickjacke über zu ziehen.

Ich erinnere mich aber auch daran, wie wir in Laubbergen getobt haben, tütenweise Kastanien und Eicheln sammelten, um daraus mit Hilfe von Streichhölzern kleine Figuren zu bauen.

Fakt ist, dass in der dunklen Jahreszeit die Sonnenstunden weniger werden und somit auf diesen natürlichen Glücksbotenstoff-Hersteller kein Verlass ist. Nicht umsonst verbindet man mit Depression ein Bild von fallendem Laub oder gar kahlen Bäumen und nicht von blühenden Knospen im Frühjahr.

Ich selbst könnte auch ohne Probleme in einem Land leben, wo Herbst und Winter nicht existieren oder im fast-forward Modus an einem vorbeiziehen. Insbesondere der Winter gehört zu den Jahreszeiten, mit denen ich mich auch nach all den Jahren nicht wirklich anfreunden kann.

Der Herbst dagegen,... was kann er schon dafür, dass er als Türsteher Einlass in die kalte Periode gibt? 

Und tut er nicht alles, um uns doch noch zu beeindrucken? Er färbt die Blätter ein letztes Mal in bunte Farben, er schenkt uns Früchte aller Art - Kastanien, Bucheckern, Pflaumen, Äpfel -, er berauscht uns mit seinen Klängen, wenn der Wind durch die Kronen fegt...

Vielleicht kann der ein oder andere ihm doch noch etwas mehr Freude entgegen bringen, spätestens dann, wenn man eingekuschelt in einer Decke auf der Terrasse die letzten Sonnenstrahlen, ein Stück frischen Apfelkuchen und eine gute Tasse Tee genießt.






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