Überall nur Meer


Heute morgen gegen fünf stupste mich mein kaltnasiger Wecker vorsichtig an und trippelte vor meinem Bett hin und her.

Und am ersten Morgen an der See ist es fast undenkbar, dass man NICHT ans Meer geht. Also haben wir uns aufgemacht und waren außer einem Fischer, der sein Boot richtete, die einzigen dort unten am Strand.


Das Meer war ruhig und die Stille war so groß, außer dem Meeresrauschen und den eigenen Schritten im Sand war nichts zu hören.

Den Weg zum Haus legten wir durch den Wald zurück und mussten auf den letzten Metern mehrere Male umkehren, weil die Wege auf den Grundstücken anderer Hütten endeten Letztendlich musste ich doch den engen bewachsenen Pfad nehmen, den ich abends zuvor ein paar Schritte aus der anderen Richtung kommend gegangen war. Hochgewachsene Gräser und Büsche auf beiden Seiten, mit Regentropfen behangen ließen mich bis zu den Knien und Cleo ganz und gar nass werden.

Aber zuhause warteten heißer Kaffee und mein gemütlicher Sessel am Fenster.

Nach dem Frühstück sind Joo und ich noch hoch zu den Kobmansladen, um ein wenig einzukaufen. Der Laden ist der einzige in 8 km Umkreis. Und ich hoffe, dass das der Grund für die Preise war. Natürlich habe ich gelesen, dass Dänemark teuer ist. Aber acht Euro für Toilettpapier und sechs für eine Tüte Haribo Eukalyptus. Das heißt Luxus-Toilettengänge im Urlaub. Und das hat uns dennoch nicht abgehalten an der Kasse 2 Kuchenstücke mitzunehmen, die einladend auf einem Backblech lagen. Sah es doch danach aus, dass wir einen Teil des Nachmittags im Haus verbringen sollten, weil der Himmel sich grau verzog und Regen prophezeite.

Leider muss ich euch enttäuschen. Als nicht vollkommen eingefleischter Blogger habe ich es verpasst, die Kuchenstücke zu fotografieren. Wie sich herausstellte waren es Zimtschnecken mit unterschiedlichen Glasuren. Nicht zu vergleichen mit den oft sehr teigigen und trockenen oder zu blättrigen Teilen bei uns zuhause, bei denen man sich nach dem ersten Bissen auf die Suche nach dem Zimt macht. Dieses waren saftige Kuchenstücke bei denen einem die Zunge gleich signalisierte: Zimt! Einfach lecker!

Später sind wir dann mit dem Auto die Küste entlang - so nah es ging - mit dem Ziel Bjulberg. Einen ersten Halt machten wir nach den Svinkov Plantagen am Gronnestrand.


Wunderschönes türkisfarbenes Wasser, wieder endloser Strand und dieses Mal kleine Dünen und der Sand übersät mit Steinen in allen Farben und Mustern. Wir werden eine Tüte ins Auto stellen müssen, in die wir jedes Mal unsere Fundstücke legen können. Denn -hin oder her - ich kann nicht alle Steine einfach da lassen. Und meinem Mann geht es - zum Glück - nicht anders.

Nach diesem kleinen Stop und einem passend einsetzenden Regenschauer ging es dann weiter.
Der Bjulberg ist ein Kalkfelsen an der Jammerbucht und der einzige Vogelfesen Dänemarks. Und schon die Anfahrt ist ein Traum.


Und wie es sein musste öffnete sich der Himmel wieder und wir konnten uns den 47 Meter hohen "Berg" bei Sonne anschauen.

Auf dem Berg gibt es verschiedene Bunker. In einem von ihnen ist eine Ausstellung zu den dort lebenden und brütenden Vögeln und aber auch der Geschichte der Bunkeranlagen. Diese Bunker sind frei zugänglich und nicht abgesichert. Insgesamt ist sowieso auffällig, dass die Dänen davon ausgehen, dass bestimmte Dinge einfach respektiert werden: kein Müll, keine Randale, kein Umweltverschmutzung,... Es gibt kleine dezente Hinweise, wo man hin darf und wo nicht, und man geht davon aus - und das mit gutem Wissen, wie ich bisher gesehen habe - das das respektiert wird.

Bunkeranlage im Hang

Blick vom Bjulberg 
Blick aus dem Bunker auf das Meer


Natürlich haben wir es uns nicht nehmen lassen, auch die Stufen runter zu gehen, um uns den Berg von unten anzuschauen. Und wenn die Ebbe voll da ist, kann man vielleicht sogar von einer auf die andere Seite laufen, die Füße im Wasser.



Als wir wieder oben angekommen sind, können wir beobachten, wie ein paar Niederländer und Österreicher versuchen, mit ihren Gleitschirmen gegen den Wind anzukämpfen. Jo und ich würden wohl beide von einem erfolglosen Kampf sprechen. Denn zwar haben sich alle mal kurz in die Luft erhoben, aber von einem Flug kann kaum die Rede sein.



Und dann geht es weiter. Grüne Landschaft, Binnenseen, ausgestorben wirkende Ortschaften und zum Schluss am Limfjord entlang -zurück zum Haus.

Hier wird gekocht und geschlemmt und dann der sonntägliche Tatort geschaut.

Küsse für meine Mädels! Wir lesen uns





















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