Nord-Ostsee-Treffen

Heute Morgen war ich mit Cleo nur kurz raus. Ich wusste ja, dass ein anstrengender Tag vor ihr liegen würde. Lange Fahrt und lange Spaziergänge. Draußen war alles noch feucht und nass.



Aber wenn man länger hier ist weiß man, dass das nicht unbedingt heißen muss, dass der Tag grau wird.

Wir haben in aller Ruhe gefrühstückt und uns fertig gemacht und sind gegen elf Uhr dann ab in Richtung südlichste Spitze von Dänemark, nach Skagen, oder besser gesagt nach Grenen.


Hier oben treffen die Nordsee und de Ostsee aufeinander und dieser winzige Sandstreifen ist wohl eine der größten Attraktionen Dänemarks. Zumindest auf den Straßen und Gehwegen und auf den Parkplätzen sah es ganz danach aus.

Statt aber wie die Herde den schnellen und kurzen Weg auf diese kleine Sandspitze zu nehmen, haben wir uns durch die Dünen und über den Nordseestrand auf den Weg gemacht.

Hier wächst der Sanddorn in den Dünen..


und hier gab es wohl vor Jahren auch mal ein Badehotel, das - wie sollte es anders sein - abgebrannt ist. Allerdings nicht erst in den letzten Jahren...


Der Strand weit und mit weichem Sand und die Nordsee wunderbar blau und klar.



Und dann erkennt man an den Menschenmassen die Spitze. Dieses ist wirklich ein "Pilgerort" und keine Touristenattraktion. Je näher wir kommen, desto mehr Menschen drängen sich auf wenige Quadratmeter Sand.


Während Joo und Cleo etwas abseits warten, schlängele ich mich vorbei an Dänen, Deutschen, Italienern, Schweden, Franzosen und allerlei anderen Nationalitäten, mache auf Bitten Fotos von drei jungen Frauen, die gleich lachen, weil ich nicht nur drei mal drücke sondern auch mal die Perspektive änder, weiche den angespülten Quallen aus und stehe dann mit beiden Füßen im Wasser uns sehe, wie sich die beiden Meere um meine Beine herum vermischen.


Entgegen den fußfaulen Touristen, die mit dem Sandwurm zurück zu den Parkplätzen fahren, laufen wir jetzt die Ostsee zurück.



Fast zwei Stunden haben wir dort ganz oben im Norden verbracht und als nächsten Programmpunkt habe ich Rabjerg Mile auf dem Plan, eine riesige Wanderdüne mit Hügeln bis zu 40 Metern, die sich von der Nordsee Richtung Ostsee bewegt, Jahr für Jahr etwa 15 Meter.





Zum Abschluss möchten wir uns noch Saeby anschauen. Eine kleine Stadt unterhalb von Frederikshaven, das wir durchqueren. Die Fahrt dorthin hat schon ein wenig südeuropäischen Touch. Es geht an der Küste entlang, kleine Buchten tun sich auf und das Meer glitzert in der bereits abendlichen Sonne.

Als wir Saeby erreichen, knurrt uns der Magen. Wir machen eine kleine Runde durch den Ort und an den Hafen





Und dann finden wir DEN Italiener in Saeby... oder gar in Norwegen? Eine kleine unscheinbare Pizzeria in der Fußgängerzone, die aber dennoch Blick auf sich zieht. Zum einen wirkt sie sehr gemütlich und zum anderen steigt einem ein wunderbarer Duft in die Nase.

Der Chef selbst kommt raus zu uns und in wenigen Minuten wissen wir, dass er nach langen Reisen und arbeiten in vielen Ländern nun in Dänemark gelandet ist und dort bleiben will. Die Schweiz hat ihm ganz und gar nicht gefallen. Aber auch in England und Deutschland hat er gearbeitet. Und dann rief ihn ein Italiener nach Dänemark und hier liebt er das Leben und hat seiner Frau gesagt, dass das nun der Ort wäre, wo sie sesshaft würden. Das Essen, so erklärt er, sei aber italienisch, so wie er es gelernt hat. Und man hört dabei seine Leidenschaft.

Und so erklärt er uns, dass er die Brusschetta für uns anders zubereiten würde, er habe eine leckere Schmierwurst mit frischen Chili. Joo rät er von der Calzone ab, wenn er Gorgonzola liebe, solle er die Pizza Gorgonzola nehmen. Ich gönne mir ein Glas Wein dazu.

Das Essen ist ein Fest. Es sieht gut aus, es duftet und es zergeht auf der Zunge.


Wer immer auch einmal in die Nähe von Saeby kommt, der sollte unbedingt  das basilico besuchen.
Ich weiß, man ist eigentlich in Dänemark.... aber hier vergisst man das ganz und gar... Hier ist man im Himmel.


Nach dem Essen gönnen wir uns noch einen Espresso und machen uns auf die Heimfahrt.

Ein sicherlich anstrengender Tag, viel Luft, viele Kilometer, viel Beinarbeit. Aber dafür wunderbare Natur, schöne Bilder, interessante Erfahrungen und geniales Essen!

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