12 Tage mit der Diagnose Brustkrebs

 


 Seit 12 Tagen lebe ich nun mit der Diagnose Brustkrebs.
Mit Begriffen wie Mamma-Karzinom, Senologie, Chemo, Stanzbiopsie hatte ich bisher nichts zu tun. Das ist alles komplettes Neuland, das ich da betreten habe.

Von Anfang an bin ich sehr offen damit umgegangen, habe es nicht für mich behalten, sondern mitgeteilt. Meine Diagnose ist und war kein Geheimnis. Wenn jemand fragt, wie es mir geht, erzähle ich von dem Tumor in meiner linken Brust.

Diese zwölf Tage haben vieles verändert bei mir....

Kennt ihr diesen Text aus dem Lied von Gregor Meyle? " Wenn all das, was vor mir liegt, auf einmal nen Sinn ergibt,...."

Natürlich habe auch ich mich gefragt, warum ist mir das passiert?

Und die einzige Antwort, die ich habe: damit ich mein Leben, mich ändere.
Bisher wollte ICH immer für alle dasein, wollte helfen, verstehen, es allen a genehm machen, wollte Stimmungen retten und habe allen das Leben schöner machen wollen. Zuhause wollte ich alles schön haben und mochte nicht untätig rumsitzen:
Die Fenster säubern sich nicht von alleine, und das Unkraut schien mir unter den Händen nachzumachen. Ich wollte sportlich wieder besser werden und so viele Menschen wie möglich mit schönen Dingen überraschen. Ich wollte gerne leckere Essen zaubern und tolle Dekorationen basteln. Zum Ende des Schuljahres habe ich allen, die gegangen sind,ich passende schöne Geschenke gebastelt.
Ich habe um sechs Uhr die Arbeit gestartet, obwohl erst

Nur was fehlte: Ruhepause, Auszeiten, 
Und die Ruhe und Stille, die ich im Haus beim Einzug gespürt habe, war schnell vergessen. Stets hatte ich einfach zu wenig Zeit.

Jetzt nehme ich mir die Zeit.
Als erstes habe ich mich von der Arbeit verabschiedet und stehe auch nicht bereit für Fragen, Erklärungen... und das ohne ein schlechtes Gewissen.
Das Unkraut darf wachsen und Arbeit darf liegen bleiben.
Oft sitze ich auch einfach nur so da und schaue mir das Leben im Garten an.

Ich habe nicht den Anspruch, die Launen anderer verbessern zu müssen. Ich nehme es mir nicht übel, wenn ich mal nur an mich denke.

Statt es nur in Worten zu fassen, lebe ich nun mein Credo, dass man immer ein Egoist sein sollte. Nur wenn es einem selbst gut geht, kann man auch für andere da sein.

Und so lebe ich nun erst einmal weiter, warte die letzten Untersuchungen ab und schaue dann, was die Ärzte für mich dann als Therapie so geplant haben.

Und dann geht es in Phase 2.


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