Mehr als nur ein zweites Leben

 


Nun ist es über ein Jahr her, dass ich als genesen entlassen wurde aus der Klinik in Essen und die Behandlung meines Brustkrebses als abgeschlossen angesehen wurde.

Danach folgten noch Reha und Nachuntersuchungen, die auch heute noch in regelmäßigen Abständen anliegen. Auch meinen wöchentlicher Sport und meine Lymphdrainage möchte ich nicht missen, die mich manchmal an all das was war noch erinnern und wie kleine Mahnwachen wöchentlich am Wegesrand stehen. 

Ob ich sie als solche noch benötige? Sowas kann man wohl erst wirklich  beurteilen, wenn man so weit ist.

Dass ich hier bin und mich gut fühle ist der sich immer weiter entwickelnden Medizin zu verdanken. Vor ein paar Jahrzehnten hätte ich diese Chance vielleicht nicht gehabt.

Aber ich bin nicht nur all denen dankbar, die dafür gesorgt haben, dass ich jetzt noch hier sitze. Denn so dasitzen mit einem zweiten Versuch, das ist wohl nicht DIE Herausforderung.

Die Herausforderung besteht wohl eher darin, zu lernen, zu ändern, sich selbst zu ändern und das Leben so weiterzuführen, dass so viele Momente wie möglich kostbar bleiben.

Ich merke, wie ich nun Dinge anders angehen kann, meinen Fokus auf die wichtigen Dinge setzen kann, mich immer wieder erden kann und Ärger und Ängste, die mein Leben nie beherrscht haben, nun fast gänzlich verschwunden sind.

Und am liebsten würde ich der ganzen Welt erzählen, wie einfach genau das sein kann.

Vielleicht ist das der Grund, warum ich heute hier sitze und diese Zeilen schreibe.

Wer weiß das schon ....

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