15. Kläppchen
15.
Dezember
Glück
ist, wenn man sich rundum lebendig fühlt.
"Oma, soll ich dir mal
auf deiner Gitarre Jingle Bells vorspielen!" Und schon war meine
älteste Enkeltochter ins Zimmer nebenan gerast, um meine Gitarre zu
holen. Keine zwei Minuten später spielte sie mir fast fehlerfrei
ohne Notenblatt das Weihnachtslied vor.
"Wir können ja jetzt
wieder zusammen Musik machen!" erklärte sie und wartete schon
gar keine Antwort mehr ab. Flux war das Saxophon rausgeholt, aus dem
sie sogleich ein paar Töne zauberte. Für die kleine Schwester hatte
sie die Blockflöte mitgebracht und mir hatte sie noch ein paar
Notenblätter hingelegt.
Und während ich versuchte auf
der Gitarre ein paar Akkorde zu greifen und dazu zu singen, stimmten
die Mädels mit ihren Blasinstrumenten mit ein.
Es kribbelte und unsere Augen
glänzten. Ich glaube wir alle fühlten uns in dem Moment absolut
lebendig.
*
Diese
lebendigen Momente sind oft mit Kindern sehr viel einfacher. Sie
vermitteln uns einfach diese Unbeschwertheit, lassen einen albern
sein und vergessen, was man drumherum von einem denken mag.
Ich
habe das Glück diese Albernheit von meinem Papa mit in die Wiege
gelegt bekommen zu haben. Und mit den Jahren war mir auch immer
unwichtiger, was man von mir denkt. Ob ich auf der Arbeit auf einmal
in italienischem Akzent mit jemandem rede, lauthals singend mit
meinen Kopfhörern durch die Stadt gehe oder eben mit den Kindern
zusammen wieder kindisch bin. Diese alberne Gelassnehiet ist ein
meiner Ansicht nach guter Grundstock, um sich lebendig zu fühlen.
In
diesen Momenten ist man vollkommen bei sich, die Welt drumherum ist
für einen Moment außen vor. Und genau dieses Gefühl, dass einen in
solchen Momenten durchfährt, das ist schon sehr nah dran an diesem
Gefühl von Glück.
Ich
wünsche euch einen wunderschönen Tag!
eure
Ulla
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