Fröhliche Weihnachten
24.
Dezember 2016
Nun
ist es schon wieder so weit.
Das
letzte Kläppchen.
Mein
etwas verschrobener Philosophie-Lehrer wäre nun entweder stolz auf
mich oder würde enttäuscht den Kopf schütteln, hätte er diesen
Kalender gesehen. Bei ihm haben wir vor Jaaaaaahren ein Referat über
Glück und philosophische Ansätze halten müssen, nachdem er uns
durch Texte von Aristoteles und Sokrates gequält hatte.
Ich
habe mich damals gedrückt. War krank an dem Tag und meine Freundin
schlug sich allein durch. Der Lehrer und das Thema verfolgten mich
aber noch lange Zeit. Wann immer ich auf Heimatbesuch in Ibbenbüren
war und er mit dem Rad in der Stadt an mir vorbeifuhr, schrie er mir
ein "Heureka!" zu und zitierte einen alten Philosophen. Und
wer diesen Mann kennt, der weiß, dass ich keine Geschichten erzähle!
Ich
habe nun dreiundzwanzig Tage meine Gedanken über das Glück, was es
ist, wo man es findet, wo es mir begegnet, mitgeteilt. Ich habe euch
Einblicke in meine Gedanken und mein Leben gewährt. Der eine wird es
überflogen haben, der andere wird vielleicht selbst angefangen sein,
sich Gedanken zu machen.
Sind
wir nun schlauer? Wissen wir, wo wir das Glück finden?
Zum
Schluss des Kalenders 2016 möchte ich dazu nun doch noch eine
Geschichte, die nicht von mir ist, mit auf den Weg geben. Ich habe
sie beim Aufräumen gefunden und sie passt so wunderbar genau an
diese Stelle.
Euch
wünsche ich allen ein paar wunderbare Feiertage. Genießt sie!
Ich
bedanke mich bei euch für's lesen, dabei sein, austauschen,
rückmelden.
Frohe
Weihnachten!!!
eure
Ulla
Es
kamen ein paar Suchende zu einem alten Zenmeister.
"Herr",
fragten sie "was tust du, um glücklich und zufrieden zu sein?
Wir wären auch gerne so glücklich wie du."
Der
Alte antwortete mit mildem Lächeln: "Wenn ich liege, dann liege
ich. Wenn ich aufstehe, dann stehe ich auf. Wenn ich gehe, dann gehe
ich und wenn ich esse, dann esse ich."
Die
Fragenden schauten etwas betreten in die Runde. Einer platzte heraus:
"Bitte, treibe keinen Spott mit uns. Was du sagst, tun wir auch.
Wir schlafen, essen und gehen. Aber wir sind nicht glücklich. Was
ist also dein Geheimnis?"
Es
kam die gleiche Antwort: "Wenn ich liege, dann liege ich. Wenn
ich aufstehe, dann stehe ich auf. Wenn ich gehe, dann gehe ist und
wenn ich esse, dann esse ich."
Die
Unruhe und den Unmut der Suchenden spürend, fügte der Meister nach
einer Weile hinzu: "Sicher liegt auch Ihr und Ihr geht auch und
Ihr esst. Aber während Ihr liegt, denkt Ihr schon ans Aufstehen.
Während Ihr aufsteht, überlegt Ihr wohin Ihr geht und während Ihr
geht, fragt Ihr Euch, was Ihr essen werdet. So sind Eure Gedanken
ständig woanders und nicht da, wo Ihr gerade seid. In dem
Schnittpunkt zwischen Vergangenheit und Zukunft findet das
eigentliche Leben statt. Lasst Euch auf diesen nicht messbaren
Augenblick ganz ein und Ihr habt die Chance, wirklich glücklich und
zufrieden zu sein."
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