Kläppchen 20
Gewissenhaftigkeit
Habt ihr auch schon einmal erlebt, dass jemand zu
euch kommt und euch beschuldigt, schlechte Arbeit gemacht zu haben?
In den Situationen, wo ich selbst weiß, dass ich
nicht ganz bei der Sache war, fühle ich mich dann immer wie als kleines Kind,
wenn ich beim Lügen ertappt wurde. „Nein Mama, ich hab‘ da nix vom Kuchen
genommen!“ und die Krümel flogen mir beim Sprechen aus dem Mund.
In den Momenten aber, in denen ich genau weiß, dass
ich meine Arbeit gewissenhaft gemacht habe, da konnte ich aufrecht dastehen und
hatte nicht das Gefühl mich verteidigen zu müssen. In diesen Momenten kann
einem auch das Gegenüber – hat man genug Selbstvertrauen – nicht einreden, dass
man schlecht gearbeitet hat.
Deswegen sollten wir, wenn wir etwas tun, darauf
achten, dass wir wirklich bereit sind, uns darauf zu konzentrieren. Wenn ich
stricke, stricke ich – ansonsten fallen mir die Maschen nur so runter und ich
habe Löcher im Werk. Und stellt euch eine Wand vor, die ihr tapeziert, wie
diese aussehen mag, wenn ihr nicht ganz und gar bei der Sache seid.
Und dann denkt zurück, wie die Dinge funktioniert
haben, die ihr gut organisiert und strukturiert angefasst habt, bei denen ihr
euch die Zeit gelassen habt, die sie brauchen.
Ich sage nicht, dass die Dinge dadurch immer
fehlerfrei sein werden. Das wäre fatal. Wir sind ja Gott sei Dank keine Maschinen
sondern Menschen. Aber ich möchte schon sehen, dass sich jemand mit dem, was er
getan hat, beschäftigt hat, auseinandergesetzt hat, sich bemüht hat.
Und dann können aus unförmigen Tonschüsseln
einzigartige Blumentöpfe werden!
Ich wünsche euch einen schönen zwanzigsten
Dezembertag.
Geht heute gewissenhaft mit eurer Zeit um!
Danke, dass ihr hier seid!
Eure Ulla
Einen innerlich freien
und gewissenhaften Menschen
kann man zwar
vernichten,
aber nicht zum Sklaven
oder zum blinden Werkzeug machen.
(Albert Einstein)
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