Jochen, Jochen, Jochen



Beziehungsweise
(Jochen Mariss)
Ist es denn nicht möglich, sich täglich nahe zu sein, ohne alltäglich zu werden - voneinander entfernt zu sein, ohne sich zu verlieren ...?
Beziehungsweise sich maßlos zu lieben, ohne sich lieblos zu maßregeln - einander gewähren zu lassen, ohne die Gewähr zu verlieren ...?
Beziehungsweise einander sicher zu sein, ohne sich abhängig zu machen - einander Freiheit zu gewähren, ohne sich unsicher zu werden ...?
Beziehungsweise ... 
Ich habe dieses Gedicht immer geliebt. Ich liebe es noch.
Diese beschriebenen Befürchtungen in und Wünsche für eine Beziehung kennt doch fast jeder. 
Nicht zuletzt war auch das sicherlich ein Grund, warum ich so lange Zeit alleine gelebt habe mit meinen Mädels und ohne einen Partner an meiner Seite. Die Angst sich selbst zu verlieren, sich selbst und seine hart erkämpfte Freiheit, hat immer mehr gewogen als der Wunsch danach, mein Leben mit jemandem zu teilen und mich fallen zu lassen.
Erst jetzt, mit fast fünfzig, fühle ich mich stark genug, kenne ich MICH genug und bin diesen Weg gegangen.
Ich behaupte nicht, dass es nur rosarot ist und ich sage auch nicht, dass es immer ganz einfach ist, aber es ist genau so:
Wir sind uns nah und können uns auch unsere Freiheit zugestehen. Die Gefühle sind grenzenlos ohne dass wir den anderen begrenzen müssen.
Und ich bin mir noch immer sicher, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe.


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