Das Leben auf Bildern


Mein Leben lang habe ich Bilder gemacht.

Auch wenn wir nicht viel Geld hatten, einen Fotoapparat hatte mein Papa. Und so habe ich von Kindesbeinen an diese Faszination des Festhaltens besonderer Momente, Dinge, Ereignisse gespürt.

Wenn es mir gut geht, dann sieht man mich immer wieder am Wegrand stehen bleiben und bücken, meine Kamera zücken und ein Foto machen. Mein Blick ist dann offen für das, was gerade ist und ICH bin aufnahmefähig, um meiner Kamera zu sagen, dass sie nun ihre Arbeit verrichten soll.

Manchmal fehlen mir Wochen, Monate in meiner Fotosammlung - ich weiß, dass es Ereignisse in dieser Zeit gab, aber ich habe keine Bilder mehr davon, weil keine gemacht wurden.

Und genauso wie es keine Bilder gibt, gibt es in diesen Zeiten kaum Briefe oder Karten, keine Einträge auf dem Blog. Nach Jahren werden sie wie nicht vorhanden, nicht gelebt erscheinen, da keine Erinnerungen bleiben.

Vielleicht ist das auch gut so, denn diese Zeiten, das sind nicht die, in denen wir uns gerne ansehen, in denen wir stolz auf uns sind, denen wir nach Jahren hinterherjagen. Es sind eher die Momente, in denen wir Zeit brauchen, Kraft tanken, versuchen wieder zu uns zu finden.

Und vielleicht bin ich jetzt wirklich da. Nicht nur für einen kurzen Eintrag, sondern für mehr.



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