In Tagen wie diesen


Was gerade um uns herum, mit uns, bei uns, genau hier passiert - ich glaube, da hat noch keiner dran gedacht. - Außer vielleicht die Freaks, die sowieso immer in Weltuntergangsstimmung sind, die große Bedrohung sehen und ihre Bunker im Keller schon eingerichtet haben.

Zu denen gehöre ich wahrlich nicht. Mir macht das Corona-Virus keine Angst, es lässt mich nicht zittern und auch nicht bibbernd durch die Straßen gehen.

Aber ich begegne ihm mit Respekt. Ich vertraue den Ärzten und ihren Empfehlungen, wie mit diesem winzigen Ding umzugehen ist und brüste mich nicht mit einem: ist doch alles nicht so schlimm, ich bin fit.

Ich nehme die Pandemie ernst und bin bereit den Hinweisen Folge zu leisten. Versammlungsverbot? Alles gut. Keine Restaurants und Kinos? Schade, aber doch vollkommen in Ordnung! Und sollte heute noch die Ausgangssperre kommen, so kann ich auch diese hinnehmen. Denn es dient ja nicht, uns alle zu ärgern, sondern so viele Menschen wie möglich nicht auf einmal krank werden zu lassen.

Welch Ignorant, der diese Maßnahmen nicht ernst nehmen mag und welch Egoist, der sich in seiner Freiheit beraubt fühlt und nicht an die Gefahr für den ein oder anderen Mitbürger denkt.

Schön ist jedoch zu sehen, dass dieses der kleinere Anteil unserer Gesellschaft ist. Die meisten haben doch Verständnis, sind bereit zu helfen, nehmen Rücksicht, halten zusammen.

Vielleicht sollten wir vielmehr hierauf den Blick richten.

Genauso tun wir es doch auch wenn die ersten Frühlingsmomente da sind: wir sehen nicht das noch alte welke Laub und den matschigen Boden schauen nicht auf die noch einstelligen Zahlen auf dem Thermometer. Wir sehen die ersten kleinen Blüten, fühlen die kitzelnden Sonnenstrahlen im Gesicht und trinken die ersten Tasse Kaffee draußen - nicht im Straßencafé, aber auf der Terrasse.

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