Arbeitsprogramm

 


Als ich heute mal endlich wieder in "meinem" Zimmer war, da habe ich diese beiden Zeitschriften dort gesehen, die ich schon längst gelesen haben wollte und mit denen ich schon längst einmal an mir arbeiten wollte.

Heute, am 26. Tag mit der Diagnose Brustkrebs, laden beide Zeitschriften mich ein zuzupacken und loszulegen an meinem Leben zu arbeiten, an mir zu arbeiten.

In den Grundzügen war ich richtig und bin ich richtig, ich muss nur daran arbeiten, mehr auf meinen Körper zu hören - schließlich ist er ein nicht unwesentlicher Teil von mir. Und wenn er STOP sagt, sollte ich stoppen mit dem, was mir nicht gut tut. Wenn er nach mehr Ruhepausen oder weniger Stress verlangt, dann sollte ich die Pausen machen, statt die Sachen endlich fertig zu bekommen, dann sollte ich Arbeiten abgeben oder liegen lassen, statt es eben "schnell vom Tisch zu haben".

Im Moment mag das einfach sein - ich habe 24 Stunden am Tag Zeit, 7 Tage die Woche - lassen wir die Arzttermine mal außen vor. Aber ich möchte für die Zeit danach - auch wenn sie weit weg ist - vorbereitet sein und nicht wieder in alte Muster fallen.

Ich möchte nein sagen, wenn ich nein sagen will und nicht ja sagen, weil ich die Welt retten will und eigentlich keine Lust habe. Ich will nicht unbezahlte Stunden für die Arbeit investieren und mir einreden, dass ich es ja zu meinem Wohl tue. Ich möchte lernen,....

Ihr wisst schon, was ich meine. Wir alle haben so eine Liste. Dinge, von denen wir wissen, sie tun uns nicht gut. Und dennoch tun wir sie.

Ich muss meine Krankheit jetzt nutzen, um das anzugehen, schon jetzt, um dem Krebs zu sagen, dass er nach all den Torturen, die nun noch anstehen, um ihn aus meiner Brust zu jagen, nicht mehr willkommen geheißen wird.

Neben der Ernährung und der Bewegung, auf die ich mein Augenmerk nun lege, gehört also nun auch noch mein Denken dazu.

Also los... es wird sicherlich spannend.


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